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Samstag, 6. Februar 2016

ROSSDORF - Eigentlich sollte im Gewerbegebiet West eine Wohnanlage für Asylbewerber entstehen. Weil ein Privatmann sein Angebot zur Verpachtung des Grundstücks aber kurzfristig zurückzog, wird die Unterbringung der bis zu 150 Peronen nun auf den Festplatz neben der Zahlwaldhalle verlegt.

Roßdorf16.12.2015

Flüchtlingsheim neben der Sporthalle


Von Matthias Voigt
UNTERBRINGUNG In einer Containeranlage westlich der Zahlwaldhalle in Roßdorf sollen Asylbewerber wohnen
ROSSDORF - Eigentlich sollte im Gewerbegebiet West eine Wohnanlage für Asylbewerber entstehen. Weil ein Privatmann sein Angebot zur Verpachtung des Grundstücks aber kurzfristig zurückzog, wird die Unterbringung der bis zu 150 Peronen nun auf den Festplatz neben der Zahlwaldhalle verlegt.
Wöchentlich muss der Landkreis Darmstadt-Dieburg rund hundert Asylbewerber unterbringen, sagte Bürgermeisterin Christel Sprößler in ihren Mitteilungen an die Gemeindevertreter. Sie sprach von einer „dramatischen Situation“.
Weitere 60 Flüchtlinge werden erwartet
Das Kreis-Flüchtlingsamt hatte bereits im August für Roßdorf bis Ende des Jahres weitere 60 Flüchtlinge angekündigt. „Sie sind aber bisher noch nicht zugewiesen worden“, so Sprößler. Nähere Informationen über den genauen Zeitpunkt der Zuweisung sowie Alter oder Nationalitäten lägen auch nicht vor. Ein Privatmann hatte dem Landkreis ein Grundstück im Gewerbegebiet West zur zehnjährigen Pacht angeboten. Auf dem Areal sollte eine temporäre Wohnanlage für bis zu 100 Flüchtlinge entstehen. „Er hat sein Angebot aber sehr überraschend zurückgezogen“, informierte die Bürgermeisterin nun.
Der Roßdörfer Gemeindevorstand reagierte prompt. Dem Landkreis stellt die Gemeinde gegen eine monatliche Pacht ein Grundstück am Sportzentrum „Am Zahlwald“ zur Verfügung. Dort soll bis Ende Januar 2016 eine Containerwohnanlage, bestehend aus zwei Einheiten, errichtet werden. Die Container werden aus der Türkei geliefert und sind doppelstöckig. Bis zu 150 Personen sollen dort unterkommen.
„Lage nicht super integriert“
Platz finden sie auf dem 3000 Quadratmeter großen Grundstück zwischen Zahlwaldhalle und Bolzplatz; dort, wo einst eine Dirtbahn angelegt war. Die Fläche schließt sich westlich an die betonierten Parkplätze an und wird derzeit sporadisch als Parkmöglichkeit genutzt. „Die Lage ist nicht super integriert im Wohngebiet, aber es ist eine schnell zu realisierende Maßnahme“, räumte die Sozialdemokratin ein.
Sprößler kündigte zudem an, die Bürger zu einer Informationsveranstaltung über den Betrieb und die Anzahl der zu ewartenden Asylbewerber in der neuen Anlage an der Zahlwaldhalle einzuladen. Der Termin ist noch nicht exakt festgelegt, dürfte aber Mitte Januar im Sonnensaal in Roßdorf stattfinden.